// 30.05.2021 Swakopmund – Lusaka -South Luangwa NP – Lower Zambesi NP- Vic Falls – Chobe NP – Khaudum NP – Etosha NP – Windhoek //
Sa. 01.05.2021 – Fr. 07.05.2021
Drei Tage verbrachten wir in Swakopmund um uns zu erholen. Es musste auch Wäsche gemacht, Heinrich innen und außen von Sand und Salzwasser befreit, und Vorräte aufgestockt werden. Die bestellten Vorderreifen waren natürlich vergessen worden, aber der Inhaber des Ladens besorgte sie mir per Express über Nacht und montierte sie sogar am Feiertag. So konnten wir rechtzeitig nach Windhoek aufbrechen. Bis zur letzten Minute war nicht klar, ob Jos seinen Aufenthalt verlängern kann, oder am nächsten Morgen abfliegt. Jos bleibt und wird mit Harry, als Beifahrer, eine weitere Dünentour bestreiten. In Windhoek ließ ich den Motor etwas magerer einstellen, damit Heinrich nicht mehr gar so sehr qualmt, wenn er hart arbeiten muss. Außerdem nutzte ich die Gelegenheit, mir meine erste Covid-Impfung geben zu lassen. Das ging super easy. Im Impfzentrum am Pohamba Hospital kann sich jeder ohne Voranmeldung kostenlos impfen lassen. Inklusive der 15 Minuten Wartezeit nach der Impfung dauerte die komplette Prozedur nur 45 Minuten. In Namibia gibt es auch ohne Priorisierungen scheinbar keinen Engpass an Impfstoff. Das kann man übrigens auch in jedem Krankenhaus im ganzen Land machen lassen. Medizinische Behandlung in staatlichen Krankenhäusern ist in Namibia übrigens grundsätzlich für jeden kostenfrei! Sogar für Touristen. Das wusste ich bisher nicht. Vielen Dank Harry, für Deine Hilfe bei all den Besorgungen und den anschließenden Abend in Deinem Vereinsclub.
Nach einem letzten Kaffee bei Harry zuhause, verabschiedete ich mich von meinen Freunden und startete, mit einem netten Hangover im Gesicht, Richtung Lusaka. Am Donnerstag schaffte ich es noch bis Grootfontein, zur Tigerquelle Guestfarm, wo ich hervorragend bewirtet wurde. Außer mir gab es nur noch einen Gast. Ein 20-jähriges, sehr toughes Mädel, das seit 1,5 Monaten alleine Namibia bereist. Hut ab, die Kleine hats drauf! Heute startete ich schon in aller Frühe um meine Möderstrecke bis Katima Mulilo, an der Grenze zu Zambia zu schaffen. Jetzt hoffe ich, dass ich morgen (Samstag) meinen Test machen kann und das Ergebnis noch am Sonntag bekomme.
Sa. 08.05.2021 – Mi. 12.05.2021
In Katima campierte ich, wie schon des Öfteren, direkt am Zambesi, am Protea Hotel Camp Ground. Heute morgen war ich pünktlich um 8.00 Uhr bei der Teststelle von Diagno Lab. Um 9.00 Uhr war immer noch niemand da und ans Telefon ging auch niemand. Also Plan B, Enke private hospital. Nach ein paar Minuten war die Prozedur erledigt und mir sollte das Ergebnis per Email noch am Abend zugesendet werden. Das funktionierte natürlich nicht. Zwar machte mich das etwas zappelig, aber meine Erfahrung sagte mir: „Chillen und bis morgen warten – in Afrika braucht man Geduld, aber letztendlich funktioniert alles.“ Und so war es dann auch. Am Sonntag fuhr ich gleich als erstes zum hospital und mein Test wurde mir anstandslos sofort ausgedruckt. Auf zur nahen Grenze! Der Übertritt war mal wieder ein Drama, weil man verschiedene Papiere nur in diversen Währungen bezahlen kann, am Sonntag keine Bank/Wechselstube offen hat und der Bankomat natürlich defekt war. Das Visum kann man nur in US-Dollar bezahlen, alles andere nur in Kwatscha. Ich hatte aber nur Rand, Namibia-Dollar, Pula und Euro. Beim schwarzen Tausch wurde ich selbstredend ordentlich abgezogen, obwohl ich nur das Nötigste umtauschte. Warum muss ich auch an einem Sonntag über die Grenze. Die „Straße“ Richtung Livingstone war der Horror. Für ca 180 Kilometer brauchte ich über 5 Stunden. Kurz vor Livingstone fand ich eine klasse Campsite, Kubu Zambesi, die ich in Euro bezahlen konnte, und wo ich mich von der anstrengenden Fahrt erholen konnte. Schließlich stand für den nächsten Tag eine 500 Kilometer Etappe bis Lusaka an.
Um in Livingstone umzutauschen war ich zu früh dran. Ich hoffte, das unterwegs erledigen zu können. Etwa 60 km hinter der Stadt kam ich in eine Verkehrskontrolle. Es gab nichts auszusetzen. Das ist natürlich blöd für korrupte Bullen, wenn zu Covid-Zeiten schon mal ein Mzungu des Weges kommt. Ich sollte bezahlen, weil ich keinen LHD-Aufkleber (Left Hand Drive) am Heck habe. Dazu muss man wissen, dass es diese Aufkleber nicht zu kaufen gibt. Da ich noch keine Kwatcha hatte und die Polizisten keine Swipe Machine hatten, musste ich mein Carnet als Pfand zurücklassen und ins nächste Dorf zum Bankomaten fahren, der natürlich kaputt war. Wieder zurück, wollte man mich dennoch nicht weiterfahren lassen. Jetzt hatte ich die Nase voll von dem mageren Kerlchen mit verspiegelter Sonnenbrille und seiner fetten, geifernden Kollegin. Ich wusste, dass an diesem Tag die neue Brücke nach Botswana eingeweiht werden sollte und deshalb der Präsident etc anwesend sein wird. Also klopfte ich mal frech auf den Busch und wurde bossy. Ich will bezahlen, aber sie können nicht kassieren – nicht meine Schuld. Falls sie mich nicht sofort passieren lassen, rufe ich den Botschafter an, der sicher auch bei der Brückeneröffnung sein wird, und dann sorge ich dafür, dass sie echte Probleme bekommen. Ob es ihnen das wert sei? War es nicht. Zähneknirschend und 20 Zentimeter geschrumpft durfte ich weiterfahren. Ein paar Kilometer später hielt ich an und malte mir LHD mit Edding auf meine Heckklappe. Noch so einen Stopp brauchte ich nicht. Umtauschen und SIM-Karte besorgen war unterwegs kein Problem und am späten Nachmittag traf ich endlich in meinem Quartier in Lusaka ein, das Grace, meine Stipendiatin für mich reserviert hatte. Das Motel war leider nicht, was die Werbung versprach. Ziemlich heruntergewirtschaftet. Für die nächsten zwei Tage suchte ich mir ein AirBnB Apartement in einer sicheren Gegend.
Am Dienstag checkte ich erstmal in die neue Unterkunft ein, die wirklich nett und sauber war. Grace musste noch arbeiten und besuchte mich erst am Abend, wo ich ihr endlich den Laptop aushändigen konnte, den sie für ihr Studium braucht. Wir verabredeten uns für den nächsten Abend bei ihrer Familie zum Abendessen.
Es war mir fast schon peinlich, welcher Aufwand für mich betrieben wurde. Die ganze Familie mit Kind und Kegel, Onkel, Tanten, Großvater – alle waren gekommen. Grace hatte den ganzen Tag gekocht und ein köstliches Abendessen mit regionalen Spezialitäten zubereitet. Die Kinder überhäuften mich mit selbstgemalten Briefchen und ich hatte eine ausgezeichnete Unterhaltung mit ihrem großen Bruder, der so etwas wie Vater für Grace ist. Ich fühlte mich herzlichst willkommen und zuhause. Grace hatte ich bereits bei meinem letzten Besuch in Zambia kennen gelernt. Sie hatte bereits zwei Batcheler- Abschlüße gemacht und anschließend monatelang für die Universität gearbeitet, um ihren Master zu finanzieren. Durch Corona ist nun leider der Staat pleite und sie bekam ihre Arbeit nicht bezahlt. Das ist eine Tragödie, weil genau solche intelligenten, gebildeten, fleißigen Menschen braucht Zambia, braucht Afrika. Es ist mir ein Bedürfnis solche Menschen im Allgemeinen und diese junge Frau im Besonderen, im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten, zu unterstützen. Wenn Grace ihren Abschluß gemacht hat, werde ich versuchen, sie für ein paar Wochen nach Europa zu holen, um ihr diese völlig andere Welt zu zeigen.
Do. 13.05.2021 – Fr. 14.05.2021
Gegen Mittag holte ich meinen Bruder Jürgen vom Flughafen in Lusaka ab. Wir hatten uns beide schon lange auf die anstehende, gemeinsame Zeit gefreut. Wir hatten uns länger nicht persönlich gesehen und so vergingen die drei Stunden Fahrt bis Kabwe wie im Flug. In Burkarts Luangwa Safari Lodge machten wir es uns bis Samstag gemütlich, ergänzten meine Vorräte und machten Heinrich abfahrbereit. Mit Burkart besprachen wir die Route, weil viele Strecken wegen der erst abklingenden Regenzeit nicht passierbar sind. Eine kurzweilige Abwechslung waren die Proben für die Wahl zur Miss Central Zambia, die in der Lodge stattfanden. Da darf man schon mal bissl gucken. 😊
Sa. 15.05.2021
6.00 Uhr starteten wir, um die 800 Kilometer bis zum Wilderness Camp, nahe am South Luangwa NP zurückzulegen. Ankunft 17.30 Uhr. Trotz der guten Straße und wenig Verkehr war das ein ordentlicher Schlauch. Für Jürgen gab es natürlich jede Menge Exotisches am Straßenrand zu sehen, was für mich schon Normalität darstellt.
So. 16.05.2021
Heute stand ein klassischer Safaritag auf dem Programm. Abfahrt 6.00 Uhr, Game Drive bis zum späten Nachmittag, nach Rückkehr ins Camp Sundowner mit anschließendem Abendessen und Lagerfeuer. Über den South Luangwa NP hatte ich ja schon einige Berichte geschrieben, deshalb spare ich mir das jetzt und poste einfach ein paar Bilder dazu.
Mo. 17.05.2021
Wir wollten nicht die gleiche Strecke zurück nach Westen nehmen und entschieden uns, die Old Petauke Road zu versuchen, obwohl uns bewusst war, dass es eventuell kein Durchkommen gibt und wir umkehren müssen. So abenteuerlustig hatte ich meinen großen Bruder, Dekan an einer technischen Fachhochschule, gar nicht eingeschätzt. Ich freute mich, denn diese Route kannte ich auch noch nicht. Für die 180 km bis Petauke brauchten wir 7 Stunden. Anfangs ging es zügig über eine gute Gravelroad voran, dann wurde der Track immer enger und auch einige Senken mussten durchquert werden. Damit uns die in den Weg hängenden Äste nicht auf die Windschutzscheibe peitschen, montierten wir die Astabweiser, zwei Stahlkabel vom Stoßfänger zum Dach. Dann machte die Tankumschaltung auf den Zusatztank Zicken. Jürgen, ganz in seinem Element als Maschinenbauingenieur, hatte das Problem fix lokalisiert. Ein leichtes Klopfen mit einem Stein auf das Umschaltventil und schon ging es wieder. Dafür wurde der Trail immer wilder. Drei extreme Stellen waren zu meistern. Eine Ausfahrt aus einem Flußbett war so steil und hoch, dass wir beide zweifelten, ob das machbar ist. Mit geschalteten Differenzialsperren meisterte Heinrich die ungefähr 1,70m hohe, fast senkrechte Stufe im ersten Anlauf. Wir waren beeindruckt. Die nächste Prüfung bestand in einer vom Wasser ausgespülten Steigung, die nur ganz außen, mit heftiger Seitenneigung zu meistern war. Ich bat Jürgen auszusteigen, falls wir umkippen. Deshalb gibt es davon auch ein kleines Video. Endlich kamen wir an einen Wasserlauf. Wir erkundeten die geschätzte Tiefe und erkundigten uns bei den Einheimischen. Wie weit die Wasserdurchfahrt werden würde, war von unserem Startpunkt aus nicht auszumachen. Wie immer bei solchen Aktionen hatte ich ein bisschen erhöhten Puls, als das Wasser immer tiefer wurde und wir kurz davor waren, die Scheiben heraufzukurbeln. Aber dann kam das Ufer in Sicht und wir erreichten ohne Probleme trockenen Grund. Bis zum Bridge Camp war es auf guter Straße noch eine ganze Ecke und es war schon eine Stunde vor Dämmerung wir ankamen. Im Camp stank es nach Rauch durch verbranntes Laub, das Restaurant war geschlossen und auch sonst war der Platz in keinem guten Zustand. Dafür wurden die Preise seit Corona mal eben verdoppelt! Das kann man sich nur leisten, wenn man weit und breit das einzige Camp ist. Bei so einer Abzocke kriege ich einen Hals, besonders, wenn ich schon völlig ko ankomme. Das ist mit mir nicht zu machen. Also weiter. Kurz vor Sonnenuntergang fanden wir eine Bar am Straßenrand, neben der wir campieren durften. Schon bei Ankunft fingen wir uns einen jungen Mann ein, der wir eine Klette an uns klebte und nicht verstehen wollte, dass wir müde sind und gerne unsere Ruhe haben würden. Schließlich konnte ich ihn mit ein paar Kwatcha überzeugen, uns alleine zu lassen.
Di. 18.05.2021
Auf der Old Lepperd Road überquerten wir die Bergkette, die parallel zum Zambesi verläuft. Der größte Teil der Strecke war eine riesige Chinesische Straßenbaustelle, die es auf recht ausgefallenen Umleitungen zu passieren galt. Nur der letzte Teil, steil abwärts, über enge, sandige Serpentinen ins Tal ist noch ein kleines Abenteuer. Bald wird es auch das wohl nicht mehr geben, damit mehr Touristen dieses Gebiet bequem erreichen können. Wirtschaftlich sicher gut für die Region, dennoch schade, weil die Ursprünglichkeit verloren gehen wird. Im Mukuyu River Camp gönnten wir uns einen entspannten Nachmittag und den Abend genossen wir direkt am Zambesi mit Sundowner und natürlich Lagerfeuer.
Mi. 19.05.2021
Unser Game Drive im Lower Zambesi NP entsprach leider nicht meinen Erwartungen. Auf der ewig langen Fahrt sahen wir relativ wenig Wild und wir durften auch nicht frei im Park campen, wie ich das letztes Mal mit Burkart und den Mädels gemacht hatte, und normale Campsites gibt es nicht im Park. Die wenigen Lodges sind sündhaft teuer, also ab 500$ pro Nacht, was für uns nicht in Frage kam. Deshalb fuhren wir wieder aus dem Park heraus und verbrahten noch eine Nacht im Mukuyu River Camp.
Do. 20.05.2021
Wir ließen uns die Laune nicht vermiesen und fuhren guter Dinge nach Livingstone, wo wir unseren PCR-Test für Botswana und Namibia machten. 100$ / Person ist schon heftig. Manche Hotels bieten diese Tests für bis zu 450$ an! Hiermit wird aktuell richtig Geld verdient. Quartier bezogen wir in der Mabana River Lodge Campsite. Hier gibt es ein nettes Lokal, wo man mit Aussicht auf Hippos und Krokodile, ein kühles Bier und Samosas zu sich nehmen kann. Am Abend hatten wir noch eine Elefantenherde nahe unseres Lagers.
Fr. 21.05.2021
Wir machten frische Pfannkuchen und genehmigten uns ein opulentes Frühstück. Das war ein Spaß in der morgendlichen Sonne bei bestem Wetter! Der Tag sollte bis zum Ende ein echtes Highliht werden. Nach dem Frühstück holten wir unsere Tests ab und erkundeten anschließend die Zambische Seite der Victoria Falls. Diesmal mit richtig viel Wasser. Ohne regendichten Poncho geht hier gar nichts. Besonders die kleine Brücke zu einem Felsen trotzt quasi permanent einem heftigen Regensturm von der Gischt der Fälle. Besonders beeindruckend sind nicht nur die Wassermassen, sondern auch die teils doppelten Regenbögen an diesem Naturwunder. Auf nach Botswana. Kurz vor der Grenze wurden wir nochmal von der Polizei angehalten. Sie wollten die Quittung für die Carbon-Tax sehen. Diese war leider nicht aufzufinden und wir sollten mal wieder richtig zur Kasse gebeten werden. Letztendlich konnte ich die Polizisten überzeugen, dass wir nur unsere restlichen 165 Kwatcha als „family support“ abdrücken mussten (ca 8Euro). Die Einreise nach Botswana über die nagelneue Brücke bei Kazungula ging recht flott vonstatten, so dass wir schon gegen 15.00 Uhr in der Chobe Safari Lodge & Campsite ankamen. Wir hätten gerne noch den sunset cruise mitgemacht, aber das Boot war schon weg. Unter Einsatz meines ganzen Charmes konnte ich die Dame am Schalter überzeugen, uns mit einem kleineren Boot zum Cruiser bringen zu lassen. Auch das ist Afrika. Mit etwas Freundlichkeit erreicht man hier oft sehr viel. Die Bootsfahrt war der Wahnsinn! Wir sahen extrem viele Tiere. Elefanten, Hippos, Krokodile, Büffel. Besonders die im Wasser weidenden Elefanten waren beeindruckend. Wir konnten die Kolosse aus allernächster Nähe beobachten, wie sie Seerosen und andere Wasserpflanzen mit ihren Rüsseln abreißen und fressen. So etwas geht eben nur mit einem Boot. Das I-Tüpfelchen war eine kleine Bordbar, so dass wir entspannt, mit einem eisgekühlten Gin Tonic in der Hand, den herrlichen Sonnenuntergang auf dem Chobe erleben konnten. Zum Abschluß ließen wir uns in der Lodge ein hervorragendes Menü und kühlen Weißwein servieren. Was für ein wunderbarer Tag an der Seite meines Bruders!
Sa. 22.05.2021
Der Tag startete mit einem Game Drive durch den Chobe NP Richtung Namibischer Grenze. Unterwegs gab es wie erwartet jede Menge Tiere. Der NP ist besonders für seine riesigen Büffelherden bekannt, durch die man vorsichtig hindurchfahren kann. Ich bin diese Strecke ja schon häufiger gefahren, für meinen Bruder war es sicher ein besonderes Erlebnis. Unproblematischer Grenzübertritt bei Ngoma Bridge nach Namibia. Unser PCR-Test ist noch gültig. Auf gut ausgebauter Teerstraße fuhren wir zum Mudumu NP und dort zu einer meiner Lieblingscampsites. Es gibt im Park nur 4 Campsites, die man am Gate für kleines Geld buchen kann. Die Plätze liegen direkt am Fluß, sind nicht umzäunt, und außer einer Mülltonne gibt es nichts. Auf Safari hatten wir keine Lust mehr und so machten wir es uns am Fluss gemütlich und ich hatte mal wieder Zeit was anständiges zu kochen. Bei langen, philosophischen Gesprächen genossen wir die faszinierende Abendstimmung am Fluß. Die untergehende Sonne spiegelt sich im Wasser, eine Herde Büffel säuft am Ufer und immer wieder hört man das Wiehern der Flusspferde. Another day in paradise.
So. 23.05.2021
Auf endlos gerader Strecke fuhren wir durch den Caprivi bis zur Abfahrt zum Khaudum NP. Direkt nach der Abfahrt fängt die 50 Kilometer lange, fiese Tiefsandstrecke zum NP an. Reifendruck auf 0,9 bar gesenkt. Trotz neuer Reifen platzte uns der rechte Hinterreifen. Wahrscheinlich irgendeine widerspenstige, spitze Wurzel, die unter dem Sand versteckt war. Reifenwechsel im Tiefsand ist eine schweißtreibende Arbeit und danach ist der Sand überall. Letztendlich schafften wir es bis zum Camp, wo es eine sehr schöne, private Dusche gibt.
Mo. 24.05.2021
Richtung Süden nehmen wir die mittlere Piste durch den Park. Leider sehr wenige Tiere zu beobachten. Vereinzelte Elefanten, Oryxherden und ein paar andere Gazellen. Hat sich diesmal nicht gelohnt. Am Nachmittag erreichten wir das San-Dorf in Grashoek, wo wir von meinen Freunden Ngao und Hendrik begrüßt wurden. Die Gemeinde freute sich sehr über unsere Gastgeschenke wie Maismehl, Reis, Tabak etc. Jürgen machte gleich noch einen Buschwalk, während ich uns eine Gemüsesuppe und Milchreis mit Früchten zum Nachtisch kochte. Über die San habe ich ja schon häufig berichtet. Das spare ich mir diesmal. Den Abend verbrachten wir mit den Buschleuten an unserem Feuer.
Di. 25.05.2021
Jürgen besichtigt am Morgen noch die Schule, Pumpstation etc. Ansonsten reiner Fahrttag bis kurz vor den Eingang zum Etosha NP. Übernachtung im Luxury Camp.
Mi. 26.05.2021
Über den Etosha hatte ich auch schon ausgiebig berichtet, darum belasse ich es bei einigen Bildern. Wir durchquerten den Park von Osten nach Westen und übernachteten wieder außerhalb im Trading Post Camp, kurz hinter dem Anderson Gate.
Do. 27.05.2021
Leider mussten wir uns heute schon auf den Rückweg nach Windhoek machen. Schließlich brauchte ich einen neuen Reifen und eine Batterie musste auch getauscht werden. Nachmittags Ankunft im Urban Camp.
Fr.28.05. 2021
PCR-Test im Camp gemacht. Klasse Service! Kleine Tour durch Windhoek Innenstadt mit Besuch des Independence Memorial Museums und der Christuskirche. Das Museum kann man sich getrost sparen. Postkommunistische Monumentalbilder und SWAPO-Propaganda. Über die eigentliche Geschichte erfährt man wenig. Vom Dachrestaurant aus kann man in den Innenhof des alten deutschen Forts sehen, wo das Originalstandbild des Südwester Reiters einsam abgestellt wurde.
Sa. 29.05.2021
Gemeinsamer Heimflug nach Frankfurt. Es war eine wunderbare Reise, auf der ich meinen 10 Jahre älteren Bruder wieder ein Stückchen besser kennenlernen durfte. Da Jürgen schon mit 16 zum Studium ins Ausland ging, hatten wir die Gelegenheit uns besser kennenzulernen. Schon allein aus diesem Grund war die Reise ein voller Erfolg. Wir haben uns prächtig verstanden und durften tolle Erlebnisse miteinander teilen. So wie das unter Brüdern sein sollte.